Kategorie: Lebensmittel

Knärzje – Zero Food Waste Brotbier, Dan Anthes

Daniel Anthes ist ein Food- & Nachhaltigkeits­­enthusiast, Redner, Berater und Buch-Autor aus Frankfurt am Main. Seine Leidenschaft ist, gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu arbeiten. 2019 hat er das Startup Knärzje gegründet und braut nun Zero Food Waste Brotbier aus aussortiertem Biobrot.
Im August 2020 haben wir mit Dan telefoniert und uns über seinen Wandelpunkt, die Lebensmittelverschwendung und natürlich auch Bier, unterhalten.

Durch seine ehrenamtliche Tätigkeit mit dem gemeinnützigen Verein ShoutOutLoud, als Autor des Buches  „Weil wir Essen lieben – vom achtsamen Umgang mit Lebensmitteln” und durch Veranstaltungen von Zero-Foodwaste-Workshops, versucht Dan die Gesellschaft auf das Problem Aufmerksam zu machen .

2019 hat er das Startup Knärzje gegründet, wo er Genuss und Nachhaltigkeit zusammenbringt, indem er Zero Food Waste Brotbier aus aussortiertem Biobrot braut.


Ich habe zwei Wandelpunkte gehabt. Der erste war, als ich in einer verfrühten Sinnkrise war; in meinem ersten Job als Unternehmensberater in einem großen US Konzern stellte ich mir am Ende des Arbeitstages zu oft die Frage – Was hat man nun eigentlich wirklich geschafft?”

Obwohl ich da schon im Bereich Nachhaltigkeit aktiv war und so gesehen für interne Schulungen verantwortlich war, so war es mir eben nicht handfest genug. Dann habe ich angefangen zu schauen, was ich in meiner Freizeit eben machen kann. Dann bin ich erst mal so richtig auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam geworden.

Und dann kam der zweite Wandelpunkt. Ich konnte über Foodsharing das erste Mal Lebensmittel retten . Das ist eine bundesweite Plattform, wo man als Privatperson Lebensmittel retten kann, beispielsweise von Supermärkten. Ich war damals eingetragen bei einem Filialbäcker, der abends aussortierte Backwaren weiter gegeben hat. Da war ich mehr oder weniger aus Zufall mit dem Auto unterwegs und war aber dann glücklich, weil das Auto voll war, mit aussortierten Backwaren! Das war ein Eye-Opener für mich, der Wandelpunkt, wo ich gemerkt habe, hier wird tagtäglich so viel Gebackenes in den Müll geschmissen, wenn nicht so Initiativen wie Foodsharing aktiv sind.”


Es ist geschätzt, dass in Deutschland ca. 18 Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich verschwendet wird. In Privathaushalten werden ca. 82 Kilogramm pro Kopf und Jahr in den Müll geworfen.

Mehr Details über Lebensmittelverschwendung in Deutschland, findet man in dieser Studie des WWF: https://www.wwf.de/fileadmin/user_upload/WWF_Studie_Das_grosse_Wegschmeissen.pdf


https://www.danielanthes.com
https://www.knaerzje.de
Dans Buch: „Weil wir Essen lieben – vom achtsamen Umgang mit Lebensmitteln”
http://shoutoutloud.eu
https://foodsharing.de


Gemeinschaftsgärten GemüseheldInnen, Juliane & Laura

 

GemüseheldInnen ist ein Projekt gegründet von Juliane Ranck und Laura Setzer aus Frankfurt am Main. Im März 2019, inspiriert durch Rob Hopkins und der Transistion Town Bewegung und nach dem Prinzip der Permakultur, haben die beiden einen verlassenen und vermüllten Garten in der Grünen Lunge Frankfurt am Günthersburgpark übernommen und wiederbelebt. In kürzester Zeit sind viele Menschen und Gärten dazugekommen und jetzt bewirtschaften sie alle zusammen die Gemeinschaftsgärten.
Im März 2020 saßen wir zusammen und haben uns über ihre persönlichen Wandelpunkte und das daraus entstandene Projekt unterhalten.

“Ich habe nach dem Abitur Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert und wollte eigentlich Lektorin werden. Nach der Geburt meiner Kinder habe ich dann einen ganz anderen Weg eingeschlagen: Ich habe einen Laden für ökologische Baby- und Kinderbekleidung, die Wollke7 im Frankfurter Nordend, eröffnet. Diesen Laden habe ich 7 Jahre lang geführt und ihn dann an das Reformhaus Andersch, in dem der Laden sich befindet, abgegeben. Seitdem bin ich dort mit einer halben Stelle beschäftigt und widme mich in meiner übrigen Zeit unserem Projekt ‘GemüseheldInnen’.

Meinen Werdegang kann ich eigentlich so zusammenfassen, dass ich, in eine Akademiker-Familie hineingeboren, dachte, dass nur ein akademischer Beruf für mich in Frage käme. Über die Jahre habe ich immer mehr gemerkt, dass mir praktische, körperliche Arbeit viel mehr liegt als die rein intellektuelle, und dass ich eigentlich am liebsten mit den Händen arbeite. In unserem Projekt kann ich nun beides optimal vereinen: Auf der einen Seite kann ich mich im Garten verausgaben, auf der anderen Seite Texte schreiben und Vernetzung betreiben.”

Juliane Ranck (rechts im Foto)

“Mich hat tatsächlich ein Film schwer beeindruckt und zwar der Film “Tomorrow”, der aufzeigt, weltweit, welche Lösungsansätze verschiedene Projektinitiativen einzelne Bürger und Bürgerinnen haben. Und was ich so spannend fand war, dass Menschen nicht nur einfach begonnen haben etwas zu machen, sondern, dass es Menschen sind, wie du und ich, die jetzt keine Experten für irgendwas sein müssen, sondern man nimmt die Fähigkeiten, die man aus seinem Werdegang erlernt hat, seine beruflichen Fähigkeiten und setzt die für was ganz neues ein, in einem neuen Kontext.”

Laura Setzer (links im Foto)

Juliane und Laura haben das Projekt für uns so beschrieben:

“Das GemüseheldInnen-Projekt ist ein neues Modell für städtisches Miteinander in Zeiten der Klimakrise. Wir sind eine offene Gruppe, die in der Grünen Lunge am Günthersburgpark mehrere Gemeinschaftsgärten nach den Richtlinien der Permakultur bewirtschaftet. Das Konzept ist, dass jedeR mitgärtnern und mitwirken kann. Wir gärtnern ohne chemische Keulen und schonen die Natur.

Es geht darum einen Schritt in Richtung Ernährungssouveränität zu machen. Wir sind dabei Obst- und Gemüseanbau wieder zu erlernen und zu entdecken – und all das mitten in der Stadt. Soziales Miteinander ist hierbei die zentrale Basis. Wir möchten mit dem Projekt aufzeigen, wie man als Stadtbürger*innen Gemeinschaft in Verbindung mit Stadtgrün neu denken kann und vor allem, wie man eine Stadt resistenter, gesünder und sozialer gestaltet.

Seit Februar 2020 werden wir getragen von Bionales e.V. (Bürger für regionale Landwirtschaft). Zusammen mit dem Ernährungsrat Frankfurt arbeiten wir gerade an einem Konzept für essbare Inseln (PermaKulturInseln) für ganz Frankfurt.”

Zum Zeitpunkt des Interviews ist die Zahl der GemüseheldInnen schon auf ca. 100 Bürger angewachsen, die 10 Gärten bepflanzen.
JedeR kann mitmachen, gärtnerische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich und ernten darf auch jedeR.
Die Gärten sind jeden Sonntag zwischen 14 und 17 Uhr für Interessierte geöffnet.
Durch Corona hat sich die Lage natürlich geändert!
Für aktuelle Informationen am besten auf ihrer Facebook-Seite nachschauen.

GemüseheldInnen Frankfurt (ein Projekt des Vereins BIONALES – Bürger für regionale Landwirtschaft und Ernährung e.V.)
E-Mail: gemueseheldenfrankfurt@posteo.de
Telefon: 0176-24031544
https://www.gemueseheldinnen-frankfurt.de
https://www.facebook.com/GemueseheldinnenFrankfurt
https://www.instagram.com/gemueseheldinnenFrankfurt
Um einen Eindruck von den Gärten zu bekommen, schaut euch das Video bei YouTube an.

Um das Projekt zu unterstützen:
https://www.change.org/o/gemüseheldinnen_frankfurt
https://buerger-fuer-regionale-landwirtschaft.de/gemueseheldinnen

Ein Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über das Projekt:
https://m.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurter-kaempfen-um-erhalt-eines-biotops-16406863.html

Der sehenswürdige Film, der Laura inspiriert hat:
Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen


Alle Musik im Podcast ist vom Pseudosound. https://www.reverbnation.com/pseudosound

GemüseheldInnen, Juliane & Laura, Vorschau

Vorschau zum Interview mit Juliane Ranck und Laura Setzer, wo sie mit uns über ihre persönlichen Wandelpunkte, das Projekt die GemüseheldInnen und Gemeinschaftsgärten sprechen.
Das komplette Interview erscheint am 23.4.2020.

“GemüseheldInnen” ist ein Projekt gegründet von Juliane Ranck und Laura Setzer aus Frankfurt am Main. Im März 2019, inspiriert von Rob Hopkins und der Transistion Town Bewegung und nach dem Prinzip der Permakultur, haben die beiden einen verlassenen und vermüllten Garten in der Grünen Lunge Frankfurt am Günthersburgparks übernommen und wiederbelebt. In kürzester Zeit sind viele Menschen und Gärten dazugekommen und jetzt bewirtschaften sie zusammen die Gemeinschaftsgärten.
Im März 2020 saßen wir zusammen und haben uns über ihre persönlichen Wandelpunkte und das daraus entstandene Projekt unterhalten.

Foto: v.L. Laura Setzer und Juliane Ranck die Gemüseheldinnen. In den Mitmach-Gärten der Gemüseheldinnen innerhalb der Grünen Lunge oberhalb des Grüneburgparks, kann jeder mitarbeiten und helfen.