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Plastik sparen – Petra Kress

Petra Kress ist eine Grafikdesignerin aus Frankfurt, die sich vor ein paar Jahren entschieden hat ihren Plastikkonsum zu reduzieren.
2018 hat sie zusammen mit Sabine Wanner die private Initiative “Plastik sparen” ins Leben gerufen.
Im Oktober 2020 haben wir mit Petra darüber geredet, wie Plastik unsere Gesundheit negativ beeinflusst, über das Verpackungsdilemma und natürlich ihren persönlichen Wandelpunkt.

Wie kommt es, dass Plastik z.B. als billigster Füllstoff in Cremes und Seifen verwendet wird, wenn man überlegt, was es doch eigentlich für ein Aufwand ist, Plastik überhaupt erst herzustellen? Ölvorkommen müssen aufwendig erforscht werden, mit riesiger Maschinerie wird in die Erde gebohrt und das Rohöl gefördert. Dann wird es um die ganze Welt geschickt, um schließlich in Raffinerien zu den Grundstoffen hergestellt zu werden, aus denen später verschiedene Kunststoffarten entstehen. Puh!
Aber nur ca. 8% des Rohöls wird zur Plastikherstellung verwendet, es ist ein Nebenprodukt unseres Hungers nach Energie!

“Ich bin die Ideengeberin und der kreative Kopf von Plastik sparen . Für mich sind gesunde Ernährung und der nachhaltige Umgang mit Natur und Umwelt, wichtige Säulen in meinem Leben. Ich möchte für meine Kinder eine Welt hinterlassen, die lebenswert ist. Viel zu lange habe ich gezögert mich für Veränderung einzusetzen. Mit Plastik sparen möchte ich ab sofort einen Beitrag dazu leisten, dass mehr Menschen – viel mehr Menschen – Plastik im Alltag einsparen. Ein kleiner Schritt, ja, aber ein Anfang, der ganz viel positive Veränderung auch in dein Leben bringen kann.”

“Veränderung fängt im Kleinen an. Wenn viele Menschen Veränderung möchten, dann können sie diese bereits durch kleine Taten erreichen. Plastik beim Einkaufen einzusparen ist unsere Möglichkeit, Unternehmen zum Umdenken anzuregen. Unser verändertes Konsumentenverhalten verändert damit auch die Angebote und zwar sichtbar … unverpacktes Obst und Gemüse wird in den Supermärkten angeboten, Einkaufen mit eigenen Behältern an den Frischetheken wird möglich, Unverpacktläden und FoodCooperativen entstehen, die Solidarische Landwirtschaft wird immer stärker nachfragt und vieles vieles mehr . Je mehr Menschen aktiv werden, desto mehr ändert sich. Und Plastik sparen ist so viel mehr als einfach Plastik einzusparen. Plastiksparen macht glücklich, es gibt dir und deiner Familie ein gutes Gefühl nachhaltiger und gesünder den Alltag zu meistern. Es lohnt sich also. ‘Plastik sparen fängt im Kopf an und damit ist klar’ jede*r kann Plastik sparen.”


Mehrere Informationen über das Plastik sparen und wie ihr mitmachen könnte, findet ihr auf:
https://www.plastiksparen.de
https://www.facebook.com/plastiksparen
https://www.facebook.com/groups/plastiksparen
https://www.instagram.com/plastiksparen

Programm Impuls-Woche “müllfreier leben” 2020:
https://www.plastiksparen.de/veranstaltungen/m%C3%BCllfreier-leben/programm/

Europäische Woche der Abfallvermeidung 2020:
https://www.wochederabfallvermeidung.de/home/

Hier findet ihr Information vom World Wildlife Fund über Plastik im Meer: Unsere Ozeane versinken in Plastikmüll

Leider sehen die Strände allzu oft so aus!

Das Zwischenspiel ist aus dem Lied “Einklang mit Natur” vom Pseudosound.
Hier vollständig zu hören.

Nachhaltiges Wirtschaften – KarmaKollektiv, Aron Murru

Aron Murru entschied sich seinen Angestelltenjob zu kündigen, um als junger Unternehmer einen neuen Weg zu gehen.
2018 hat er, zusammen mit Leon Franken und Sven Bock die Firma KarmaKollektiv gegründet. Jetzt verkaufen sie Bio-Tee und Kaffee in Mehrweg-Gläsern.
Aber das Produkt ist nur der Weg zum Ziel. Ihre Vision ist nachhaltiges Wirtschaften als Standardmodell zu entwickeln.
Im September 2020 haben wir mit Aron über Tee, Inklusion, nachhaltige Wirtschaft und natürlich seinen Wandelpunkt gesprochen.

“Mit dem KarmaKollektiv gehen wir neue Wege des Wirtschaftens: Fairer und teils direkter Handel von Bio-Rohstoffen, Inklusion durch Kooperationen mit Werkstätten für Menschen mit Behinderung und mit dem Gerüst der Kreislaufwirtschaft. So profitieren nicht nur die Bäuer*innen und sozial benachteiligte Menschen, sondern auch die Umwelt freut sich über Mehrweggläser und kompostierbare Verpackungen.”

“In meiner Kindheit auf dem Dorf in Niedersachsen bin ich schon früh in Berührung mit den Kreisläufen der Natur gekommen. Alles was nicht aufgegessen wurde haben die Hühner bekommen oder landete auf dem Kompost. Diese Reststoffe wurden auf wundersame Weise wieder zu Pflanzen und Eiern und landeten wieder auf dem Teller.

Ein ewiger Kreislauf und für mich das normalste der Welt. Nach einigen Jahren in der Stadt hat mich das Schicksal wieder zurück zu den Kreisläufen gebracht und ich habe habe mich gefragt, warum Konsum immer schädlich für Mensch und Umwelt sein muss und habe beschlossen zu zeigen, dass es auch anders geht: mit Kreisläufen, Inklusion und fairem Handel geben wir der Natur und unseren Mitmenschen etwas zurück!


Die KarmaKollektiv Homepage: https://karmakollektiv.berlin
Der Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung: https://www.bwb-gmbh.de



Knärzje – Zero Food Waste Brotbier, Dan Anthes

Daniel Anthes ist ein Food- & Nachhaltigkeits­­enthusiast, Redner, Berater und Buch-Autor aus Frankfurt am Main. Seine Leidenschaft ist, gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu arbeiten. 2019 hat er das Startup Knärzje gegründet und braut nun Zero Food Waste Brotbier aus aussortiertem Biobrot.
Im August 2020 haben wir mit Dan telefoniert und uns über seinen Wandelpunkt, die Lebensmittelverschwendung und natürlich auch Bier, unterhalten.

Durch seine ehrenamtliche Tätigkeit mit dem gemeinnützigen Verein ShoutOutLoud, als Autor des Buches  „Weil wir Essen lieben – vom achtsamen Umgang mit Lebensmitteln” und durch Veranstaltungen von Zero-Foodwaste-Workshops, versucht Dan die Gesellschaft auf das Problem Aufmerksam zu machen .

2019 hat er das Startup Knärzje gegründet, wo er Genuss und Nachhaltigkeit zusammenbringt, indem er Zero Food Waste Brotbier aus aussortiertem Biobrot braut.


Ich habe zwei Wandelpunkte gehabt. Der erste war, als ich in einer verfrühten Sinnkrise war; in meinem ersten Job als Unternehmensberater in einem großen US Konzern stellte ich mir am Ende des Arbeitstages zu oft die Frage – Was hat man nun eigentlich wirklich geschafft?”

Obwohl ich da schon im Bereich Nachhaltigkeit aktiv war und so gesehen für interne Schulungen verantwortlich war, so war es mir eben nicht handfest genug. Dann habe ich angefangen zu schauen, was ich in meiner Freizeit eben machen kann. Dann bin ich erst mal so richtig auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam geworden.

Und dann kam der zweite Wandelpunkt. Ich konnte über Foodsharing das erste Mal Lebensmittel retten . Das ist eine bundesweite Plattform, wo man als Privatperson Lebensmittel retten kann, beispielsweise von Supermärkten. Ich war damals eingetragen bei einem Filialbäcker, der abends aussortierte Backwaren weiter gegeben hat. Da war ich mehr oder weniger aus Zufall mit dem Auto unterwegs und war aber dann glücklich, weil das Auto voll war, mit aussortierten Backwaren! Das war ein Eye-Opener für mich, der Wandelpunkt, wo ich gemerkt habe, hier wird tagtäglich so viel Gebackenes in den Müll geschmissen, wenn nicht so Initiativen wie Foodsharing aktiv sind.”


Es ist geschätzt, dass in Deutschland ca. 18 Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich verschwendet wird. In Privathaushalten werden ca. 82 Kilogramm pro Kopf und Jahr in den Müll geworfen.

Mehr Details über Lebensmittelverschwendung in Deutschland, findet man in dieser Studie des WWF: https://www.wwf.de/fileadmin/user_upload/WWF_Studie_Das_grosse_Wegschmeissen.pdf


https://www.danielanthes.com
https://www.knaerzje.de
Dans Buch: „Weil wir Essen lieben – vom achtsamen Umgang mit Lebensmitteln”
http://shoutoutloud.eu
https://foodsharing.de