Kategorie: Artenvielfalt

Biodiversität – PERÚ PURO, Frauke Fischer

Frauke Fischer ist Tropenbiologin und Dozentin für internationalen Naturschutz und unternehmerische Verantwortung an der Uni Würzburg. Sie ist auch Autorin und Gründerin der Unternehmensberatung “Auf!” mit Schwerpunkt auf Biodiversität und der Schokoladenmanufaktur PERÚ PURO, die Bauernfamilien in Peru direkt unterstützt, den Kakao ökologisch nachhaltig anzubauen und gleichzeitig ein Stück Regenwald zu schützten.
Im Januar 2021 sprachen wir mit Frauke über Biodiversität, PERÚ PURO, die Bedeutung von fairem Handel und transparenter Wirtschaft, Schokolade und natürlich über ihren Wandelpunkt.

Dr. Frauke Fischer, Expertin in Biodiversitäts & Gründerin von PERÚ PERO

“Weil wir nicht hinnehmen wollten, dass 45 Kleinbauernfamilien im abgelegenen Urubambatal in Peru, trotz Einhaltung höchster Sozial- und Umweltstandards keine fairen Preise erzielen konnten, haben wir 2015 PERÚ PURO gegründet. Jetzt importieren wir den biozertifizierten Kakao der Bauern direkt und ohne Zwischenhändler. Wir belohnen sie mit einem Preis, der doppelt so hoch ist wie der Bio-Fair-Trade-Mindestpreis, nicht nur für ihre tolle Arbeit, sondern auch für den Schutz von 900 Hektar Regenwald.”

“Der Wandelpunkt für die Gründung von Auf! war meine Zeit in Afrika und die Erkenntnis, dass Unternehmen Hilfe brauchen, wenn gut gemeint auch gut gemacht sein soll.”


“Mein Wandelpunkt als Keynote Speakerin und Autorin, war die Erkenntnis, dass ich so sehr viele Menschen an meinem Wissen teilhaben lassen kann”


Links:
Auf!
https://www.agentur-auf.de
https://www.instagram.com/agentur_auf
https://www.facebook.com/Agentur-auf

PERÚ PURO
https://www.perupuro.de
https://www.instagram.com/peru.puro
https://www.facebook.com/perupuroGmbH

Dr. Frauke Fischer
https://www.linkedin.com/in/dr-frauke-fischer

Zwischenspielmusik: “Unclear” vom Pseudosound.
https://www.reverbnation.com/pseudosound


Das Hortus-Netzwerk, Markus Gastl

Markus Gastl, Krankenpfleger aus Herrieden in Bayern, hat die Idee des Drei-Zonen-Gartens entwickelt, das Hortus-Netzwerk gegründet und setzt sich für die biologische Vielfalt im eigenen Garten ein.
Im Juli 2020 saßen wir zusammen und haben uns über seinen Wandelpunkt, Hortus-Gärten, die Vielfalt und die Gesundheit der Natur unterhalten.


Durch eine zweieinhalb Jahre lange Radreise von Feuerland bis nach Alaska (2000 bis 2003) hat Markus nicht nur die Schönheit der Natur bewundern gelernt, sondern auch bewusst gesehen, wie wir Menschen sie zerstören.

“Ich hab Tränen des Glücks geweint, über diese unglaubliche Schöpfung die es auf dieser Erde gibt, aber auch Tränen der Trauer, über die unglaubliche Naturzerstörung, die es in jedem Land meiner Reise zu sehen gab.”

Tief beeindruckt von seiner Reise, überlegte er, was er als kleiner Mensch tun und wie er der Natur etwas zurück geben kann. Er beschloss einen Garten anzulegen, den Hortus Insectorum, der nicht nur ihm nützt, sondern gleichzeitig auch der Natur.


2010 hat er das Hortus-Netzwerk gegründet. Das Netzwerk ist kein Verein sondern eine locker organisierte Gruppe von Personen mit gleichen Interessen, die sich im Netzwerk Forum und auf Facebook austauschen und sich sogar gegenseitig tatkräftig unterstützen.

2014 kam der Hortus Felix dazu. Beide Gärten können bei öffentlichen Führungen besichtigt werden.


In 2018 wurde Markus auf Grund seines Engagements mit der “Bayerischen Staatsmedaille für herausragende Verdienste um die Umwelt” ausgezeichnet.
Das Hortus-Netzwerk wurde 2019 von der UN Dekade als “herausragendes Projekt” ausgezeichnet.

Mehr Information über Markus, seine Gärten und seine Bücher, findet man auf seiner Homepage:
https://www.hortus-insectorum.de

Mehr über das Hortus Netzwerk, inklusive Links zu anderen Gärten und wie man mitmachen kann, findet man auf:
https://hortus-netzwerk.de/

Und unseren Hortus in Frankfurt findet ihr auf https://hortus-nucis.de


Gemeinschaftsgärten GemüseheldInnen, Juliane & Laura

 

GemüseheldInnen ist ein Projekt gegründet von Juliane Ranck und Laura Setzer aus Frankfurt am Main. Im März 2019, inspiriert durch Rob Hopkins und der Transistion Town Bewegung und nach dem Prinzip der Permakultur, haben die beiden einen verlassenen und vermüllten Garten in der Grünen Lunge Frankfurt am Günthersburgpark übernommen und wiederbelebt. In kürzester Zeit sind viele Menschen und Gärten dazugekommen und jetzt bewirtschaften sie alle zusammen die Gemeinschaftsgärten.
Im März 2020 saßen wir zusammen und haben uns über ihre persönlichen Wandelpunkte und das daraus entstandene Projekt unterhalten.

“Ich habe nach dem Abitur Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert und wollte eigentlich Lektorin werden. Nach der Geburt meiner Kinder habe ich dann einen ganz anderen Weg eingeschlagen: Ich habe einen Laden für ökologische Baby- und Kinderbekleidung, die Wollke7 im Frankfurter Nordend, eröffnet. Diesen Laden habe ich 7 Jahre lang geführt und ihn dann an das Reformhaus Andersch, in dem der Laden sich befindet, abgegeben. Seitdem bin ich dort mit einer halben Stelle beschäftigt und widme mich in meiner übrigen Zeit unserem Projekt ‘GemüseheldInnen’.

Meinen Werdegang kann ich eigentlich so zusammenfassen, dass ich, in eine Akademiker-Familie hineingeboren, dachte, dass nur ein akademischer Beruf für mich in Frage käme. Über die Jahre habe ich immer mehr gemerkt, dass mir praktische, körperliche Arbeit viel mehr liegt als die rein intellektuelle, und dass ich eigentlich am liebsten mit den Händen arbeite. In unserem Projekt kann ich nun beides optimal vereinen: Auf der einen Seite kann ich mich im Garten verausgaben, auf der anderen Seite Texte schreiben und Vernetzung betreiben.”

Juliane Ranck (rechts im Foto)

“Mich hat tatsächlich ein Film schwer beeindruckt und zwar der Film “Tomorrow”, der aufzeigt, weltweit, welche Lösungsansätze verschiedene Projektinitiativen einzelne Bürger und Bürgerinnen haben. Und was ich so spannend fand war, dass Menschen nicht nur einfach begonnen haben etwas zu machen, sondern, dass es Menschen sind, wie du und ich, die jetzt keine Experten für irgendwas sein müssen, sondern man nimmt die Fähigkeiten, die man aus seinem Werdegang erlernt hat, seine beruflichen Fähigkeiten und setzt die für was ganz neues ein, in einem neuen Kontext.”

Laura Setzer (links im Foto)

Juliane und Laura haben das Projekt für uns so beschrieben:

“Das GemüseheldInnen-Projekt ist ein neues Modell für städtisches Miteinander in Zeiten der Klimakrise. Wir sind eine offene Gruppe, die in der Grünen Lunge am Günthersburgpark mehrere Gemeinschaftsgärten nach den Richtlinien der Permakultur bewirtschaftet. Das Konzept ist, dass jedeR mitgärtnern und mitwirken kann. Wir gärtnern ohne chemische Keulen und schonen die Natur.

Es geht darum einen Schritt in Richtung Ernährungssouveränität zu machen. Wir sind dabei Obst- und Gemüseanbau wieder zu erlernen und zu entdecken – und all das mitten in der Stadt. Soziales Miteinander ist hierbei die zentrale Basis. Wir möchten mit dem Projekt aufzeigen, wie man als Stadtbürger*innen Gemeinschaft in Verbindung mit Stadtgrün neu denken kann und vor allem, wie man eine Stadt resistenter, gesünder und sozialer gestaltet.

Seit Februar 2020 werden wir getragen von Bionales e.V. (Bürger für regionale Landwirtschaft). Zusammen mit dem Ernährungsrat Frankfurt arbeiten wir gerade an einem Konzept für essbare Inseln (PermaKulturInseln) für ganz Frankfurt.”

Zum Zeitpunkt des Interviews ist die Zahl der GemüseheldInnen schon auf ca. 100 Bürger angewachsen, die 10 Gärten bepflanzen.
JedeR kann mitmachen, gärtnerische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich und ernten darf auch jedeR.
Die Gärten sind jeden Sonntag zwischen 14 und 17 Uhr für Interessierte geöffnet.
Durch Corona hat sich die Lage natürlich geändert!
Für aktuelle Informationen am besten auf ihrer Facebook-Seite nachschauen.

GemüseheldInnen Frankfurt (ein Projekt des Vereins BIONALES – Bürger für regionale Landwirtschaft und Ernährung e.V.)
E-Mail: gemueseheldenfrankfurt@posteo.de
Telefon: 0176-24031544
https://www.gemueseheldinnen-frankfurt.de
https://www.facebook.com/GemueseheldinnenFrankfurt
https://www.instagram.com/gemueseheldinnenFrankfurt
Um einen Eindruck von den Gärten zu bekommen, schaut euch das Video bei YouTube an.

Um das Projekt zu unterstützen:
https://www.change.org/o/gemüseheldinnen_frankfurt
https://buerger-fuer-regionale-landwirtschaft.de/gemueseheldinnen

Ein Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über das Projekt:
https://m.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurter-kaempfen-um-erhalt-eines-biotops-16406863.html

Der sehenswürdige Film, der Laura inspiriert hat:
Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen


Alle Musik im Podcast ist vom Pseudosound. https://www.reverbnation.com/pseudosound